Backpacking - Part III

Neunte Station: Denver

In Salt Lake City finde ich eine günstige Mitfahrgelegenheit nach Denver. Also fahre ich nach Denver, der Hauptstadt von Colorado. Das liegt jetzt nicht direkt auf dem Weg von Salt Lake City nach Kalifornien, besser gesagt eigentlich in der komplett falschen Richtung, aber was soll's?

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Mein Couchsurfing Host hat leider nicht allzuviel Zeit, weil er viel arbeiten muss und seine anstehende Skandinavien-Reise vorbereiten muss. Deshalb erkunde ich die Stadt auf eigene Faust. Zuerst nehme ich an einer Free Denver Walking Tour teil, die leider nur mäßig spannend ist, weil die Frau zwar 10.000 geschichtliche Fakten erzählt, aber leider kaum einen Bezug zur Gegenwart herstellen kann. Dann besuche ich das Kapitol und mache auch dort eine kostenlose Führung mit, die dafür umso interessanter ist.

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Zehnte Station: Canyonlands National Park und Dead Horse Point State Park

Weil ich auch nach längerer Suche niemanden finde, der mit mir die National Parks in Utah besuchen möchte oder mich zumindest dorthin mitnehmen kann, fahre ich wieder Greyhound Bus. Nach Grand Junction, von wo ich mir schließlich allein ein Auto miete. Was bei der Buchung im Internet sehr günstig aussieht wird bei der Abholung des Wagens doch ziemlich teuer, weil noch Extragebühren für unter 25-Jährige und zahlreiche Steuern und Versicherungen dazukommen, von denen ich keine Ahnung habe, ob ich diese benötige oder nicht und deshalb sicherheitshalber spontan alle buche. Okay, das hätte man vorher vielleicht mal recherchieren können. Fail.

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Zuerst fahre ich von Grand Junction nach Utah in den Canyonlands National Park. Die Aussicht im Park ist gigantisch. Canyons soweit das Auge reicht, von der Fläche wesentlich größer und weiter als der Grand Canyon, der dagegen echt klein und unbedeutend (und überbewertet) wirkt. Und die umherziehenden Gewitter geben dem ganzen noch ein ganz besonderes Flair.

Das Highlight des Tages war aber nicht im National Park, sondern im angrenzenden Gebiet, das "nur" State Park ist, dem Dead Horse Point State Park. Der Blick bei Sonnenuntergang auf den Colorado River unten im Canyon ist einfach unbezahlbar (siehe Panoramabild und letzte drei Bilder in der Bildergalerie. Und nein, bevor wieder Nachfragen kommen, das ist nicht der Grand Canyon, das ist viel geiler :D).

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Elfte Station: Arches National Park

Seit langer Zeit übernachte ich das erste Mal wieder in einem Hostel, weil ich für Moab, den Ort zwischen den beiden National Parks, zum ersten Mal keinen Couchsurfing Host finde. Das Hostel, das nur 11 Dollar je Nacht kostet ist aber entgegen meinen Erwartungen super sauber und das Personal total freundlich.

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Am nächsten Tag besuche ich den Arches National Park. Landschaftlich zählt dieser Park neben Joshua Tree und Yellowstone zu den drei absoluten Highlights meiner Reisen. Warum? Seht selbst:

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Und nun: Rückreise

Nach einer weiteren Nacht in Moab im Hostel fahre ich wieder zurück nach Grand Junction, gebe dort meinen Mietwagen zurück und steige dann für 25 Stunden in den Amtrak Zug "California Zephyr" nach Emeryville (bei Berkeley, etwas nordöstlich von San Francisco). Bevor mein Flug zurück nach Deutschland geht, wohne ich bei Astrid, einer Arbeitskollegin aus dem Goethe-Institut. Leider hat sie mir verboten, über ihre Spülschwämme zu bloggen, deswegen weiß ich noch nicht, ob es Berkeley noch in meinen Blog schafft :D

Mittlerweile bin ich schon wieder in Deutschland. Ein bisschen werde ich den Blog wahrscheinlich noch weiterführen, vielleicht gibt es noch einen Eintrag über meine letzten Tage in Berkeley und San Francisco, auch ein paar schöne Geschichten über Mickey hätte ich noch in der Tasche... Mal sehen, wie lange meine Motivation noch anhält, das aufzuarbeiten ;-)

erstellt am 31.07.2016

Backpacking - Part II

Sechste Station: Salt Lake City

Couchsurfing läuft wesentlich besser als erwartet. Während ich im Greyhound-Bus nach Salt Lake City sitze, schreibe ich spontan verschiedene Leute an und bekomme auch direkt eine Zusage. Meine Gastgeberin heißt diesmal Sofia und bei ihr habe ich sogar ein eigenes Zimmer.

Tagsüber erkunde ich auf eigene Faust die Stadt. In Salt Lake City dreht sich alles um die Mormonen. In der Mitte der Stadt, auf dem Temple Square, dem religiösen Zentrum der Mormonen, versuchen zahlreiche Gläubige mich zur richtigen Religion zu bekehren. Ich lasse das Gelaber über mich ergehen, damit ich kostenlos auf die Dachterrasse des Office-Buildings komme und die Aussicht über Salt Lake City von oben genießen kann.

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Am Abend nimmt mich Sofia mit auf ein Konzert, bei dem ein Freund von ihr in der Vorband spielt. Das Konzert war cool, allerdings habe ich die Namen der Bands schon wieder vergessen. Weil die Nacht etwas länger dauert, wache ich am nächsten Morgen nicht wie geplant um 7 Uhr auf, um nach Park City zu fahren. Als ich aufwache, ist der (einzige?!) Bus schon lange weg. Dann eben noch einen Tag Salt Lake City.

Nur ein paar Meter von Sofias Wohnung entfernt besuche ich das Kapitol. Da kann man einfach so reinlaufen, Sicherheitskontrollen gibt es nicht. Dafür trägt aber auch jeder gut sichtbar eine Waffe am Körper. Außer mir. Wenn jetzt eine Schießerei anfangen würde, ich wäre hoffnungslos verloren. Ich fühle mich tatsächlich etwas seltsam und kann die Diskussion, wenn doch jeder in den USA eine Waffe hätte, zum ersten Mal - wenn auch nur ein ganz kleines Bisschen - nachvollziehen.

Trotz all der Waffen ist Salt Lake City wohl eine der sichersten Städte der USA. Angeblich, weil die Mormonen sehr viel Einfluss auf die Politik hätten, wie mir Sofia erklärt. Letzteres ist auch daran zu erkennen, dass das komplette Straßensystem in Salt Lake City komplett auf den Tempel ausgerichtet ist. Oder daran, dass in ganz Utah Schnaps nur in staatlich betriebenen Liquor Stores verkauft werden darf, keinesfalls im Supermarkt. Komisches Volk, diese Mormonen...

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Siebte Station: Yellowstone National Park

Auf dem Konzert in Salt Lake City lerne ich zwei Freunde von Sofia kennen, die - wie ich auch - nach Yellowstone möchten und auch Sofia möchte sich dem Trip anschließen. Also buchen wir gemeinsam einen Mietwagen und entscheiden, Freitag Mittag loszufahren. Leider tauchen Sofias beiden Freunde aber nicht auf, sodass wir kurzfristig beschließen, mit einem anderen Freund von Sofia nach Yellowstone zu fahren. Ohne Mietwagen, sondern in dessen Truck.

Als wir gegen Nachmittag gerade aufbrechen wollen, melden sich Sky und James, die beiden anderen Freunde. Sie hätten verschlafen und würden doch gerne mitkommen. Okay, also wieder Planänderung, doch den Mietwagen abholen. Als wir dann kurz vor der Autovermietungsfirma sind, stellt sich aber heraus, dass die beiden keinen Cent für den Trip bezahlen möchten. Weder für das Mietauto, noch für Sprit, noch für Essen. Also ändern wir unseren Plan erneut, fahren doch mit Korys Truck.

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Wider Erwarten habe ich auch für Yellowstone einen Couchsurfing Host gefunden. Clay arbeitet als Ranger und wohnt mitten im Yellowstone National Park in einer Ranger Station in einem Apartment mit zwei Schlafzimmern. Da er aber alleine ist und ihm ohne Internet und Fernseher mehr oder weniger die Decke auf den Kopf fällt, hat er sich bei Couchsurfing und noch einem anderen Portal angemeldet und lässt alle bei ihm wohnen, die ihm eine Anfrage schicken. Deshalb sitzen wir am Abend dann in einer größeren Runde zusammmen im Freien, bis uns Ranger John, der den Status eines höheren Polizisten hat, zum zweiten Mal darauf hinweist, dass wir aufgrund der Lautstärke vielleicht doch drinnen weiterfeiern sollten :D

Nachdem ein paar Leute, die nur als Gäste da waren wieder nach Hause gehen und der Rest schlafen geht, führt uns Clay mitten in der ziemlich kalten Nacht zum Madison River. Dort gehen wir dann bei Mondschein im Fluss baden, wo sich das eiskalte Wasser aus dem Fluss mit dem heißen aus den Hot Springs mischt. Es gibt definitiv schlimmere Abende!

Am nächsten Tag zeigen mir Sofia und Kory die touristischen Highlights in Yellowstone: Old Faithful, Grand Prismatic Spring und Mammoth Hot Springs. Ziemlich beeindruckend! Gegen Abend fahren wir dann weiter zum Nordosteingang des Parks. Auf dem Weg dorthin treffen wir Bisons, auch mitten auf der Straße. Auf dem Weg zurück hätten wir dann zweimal fast eines überfahren, aber das ist eine andere Geschichte. Am Parkeingang treffen wir Korys Vater, der als Ranger arbeitet. Wir fragen ihn um 19:15 Uhr, ob er mit uns zum Essen gehen möchte. Seine Antwort: Eigentlich müsse er ja bis um 20:00 Uhr arbeiten (Eintritt kassieren und Infomaterial verteilen), aber weil eh nicht mehr so viel Verkehr sei, kann er jetzt eigentlich auch mit uns zum Essen gehen. Gesagt, getan.

Während wir Bison-Burger essen, erzählt Korys Vater Geschichten aus seinem Leben als Park Ranger. Eine davon geht ungefähr so: Es geht ein Anruf auf der Ranger Station ein, dass angeblich Touristen versuchen, ein Bison in ihr Auto zu laden. Nachdem sich die Ranger versichern, dass es sich nicht um einen Scherz handelt, fahren sie los um nachzusehen. Und finden eine Gruppe von Asiaten, die ein Bison-Kalb in ihr Auto gepackt hatten und damit auf dem Weg zur Ranger Station waren. Weil sie angeblich Angst hatten, dass das kleine Bison-Baby erfrieren könnte. Ich habe die Story sicherheitshalber mal gegoogelt. Ist wirklich so passiert, kein Scherz. Hier ein Link aus der Washington Post dazu.

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Achte Station: Grand Teton National Park

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Auf der Heimfahrt von Yellowstone haben wir noch den Grand Teton National Park besucht, weil der praktischerweise auf dem Weg lag. Was für Sofia und Kory etwas ziemlich besonderes ist, ist für mich eher normal. Grand Teton ist eigentlich wie die Alpen: Hohe Berge, Wälder, Seen. Ganz schön, aber gegen Yellowstone doch ein wenig langweilig.

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Weiter geht's...

Nach Yellowstone und Grand Teton fahre ich weiter nach Denver. Mehr dazu dann im nächsten Post. Ich bin eigentlich schon etwas weiter als mein Blog und sitze gerade wieder im Zug nach San Francisco. Meine Zeit hier in den USA neigt sich so langsam dem Ende, aber für den Blog hätte ich noch genügend Material...

erstellt am 23.07.2016

Backpacking - Part I

Das Reisen geht weiter!

Nachdem mein Praktikum seit Ende Juni vorbei ist und ich auch nicht mehr bei Mickey wohnen darf, blieb mir gar nichts anderes übrig, als zu reisen. Und weil jeder, der Zeit gehabt hätte, kein Geld hat und jeder, der Geld gehabt hätte, keine Zeit hat, reise ich eben alleine. Grüße an alle Daheimgebliebenen an dieser Stelle!

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Erste Station: Portland

Am Freitag, den 1. Juli ging es los. Über Craigslist hatte ich eine Mitfahrgelegenheit nach Portland gefunden. In einem Truck mit acht Plätzen, der 10 Gallonen / 100 Meilen schluckt (umgerechnet circa 25 Liter / 100 km). Aber war voll okay, ich habe mehr oder weniger die ganze Nacht geschlafen, bis auf die 5 oder 6 Tankpausen, da musste ich die Leute rauslassen (ja, der Platz war taktisch unklug gewählt :D).

"Keep Portland Weird" ist der Slogan der Stadt - und das sicher nicht zu Unrecht. Man findet so ziemlich alles in Portland. An jeder Ecke in der Stadt steht ein Straßenmusikant, von Breakdance bis Streichquartett ist alles vertreten. Zwischendurch sieht man Menschen, die im Springbrunnen duschen, Gruppen von nackten Fahrradfahrern, ein Klavier mitten im Park, Food-Trucks und einen zum Café umfunktionierten Doppeldecker-Bus oder Schiffcontainer, die man sich als Wohnung in den Garten stellen kann.

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Zweite Station: Seattle

Mit dem Amtrak-Zug geht es weiter nach Seattle. Der Zug war nichts besonderes, vom Standard vergleichbar mit der deutschen Bahn. Aber ich hatte - warum auch immer - den Behindeten-Platz bekommen und somit wirklich sehr viel Platz für mich und meinen dicken Rucksack. Und obwohl die planmäßige Fahrzeit nur ca. 3,5 Stunden beträgt, kam der Zug 20 Minuten ZU FRÜH in Seattle an. Warum kann sowas nicht mal in Deutschland passieren? Ach ja, und der Bahnhof ist eigentlich auch ganz schick...

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In Portland hatte ich in einem Hostel geschlafen, das sein Geld absolut nicht wert war. Dafür ist mein Schlafplatz in Seattle umso besser. Mein erstes Mal Couchsurfing. Bei Mike und Matt. Die beiden waren super nett und haben mich toll aufgenommen. Auch wenn sie etwas beschäftigt waren während meines Aufenthalts, hat mir Mike eine super Karte mit Sightseeing-Tipps und seinen Lieblingsplätzen vorbereitet. Danke nochmal an Euch beide!

In der Stadt habe ich dann fleißig die Karte abgearbeitet und war unter anderem bei der Space Needle, im Olympic Sculpture Garden, auf dem Pike Place Market und bei der Gum Wall, bei Gelatiamo (super Eis-Tipp :D), auf dem Columbia Tower, von wo aus man eine tolle Aussicht hat und im Kerry Park (großes Bild).

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Dritte Station: Vancouver

Nachdem ich nach einigen Telefonaten und Emails endlich erfahren hatte, dass es möglich ist, nach Kanada auszureisen und wieder einzureisen, habe ich mich mit dem Greyhound-Bus auf den Weg nach Vancouver gemacht. (Das Problem mit dem Visum ist, dass mein J1-Visum für die Zeit vor und nach dem Praktikum jeweils eine 30-tägige sogenannte "Grace Period" beeinhaltet, in der ich mich schon bzw. noch im Land aufhalten darf, obwohl mein Praktikum noch nicht begonnen hat bzw. schon vorbei ist. Sobald ich während der Grace Period nach dem Praktikum aber das Land verlasse, verfällt mein Visum.)

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Also habe ich vor der Wiedereinreise in die USA online ESTA beantragt und die Gebühr dafür bezahlt, wie es mir von Cultural Vistas, meinem Visa Sponsor gesagt wurde. Das war aber Blödsinn, wie mir der Officer an der Grenze dann bei der Wiedereinreise in die USA erklärte, denn ESTA sei nur für Einreise mit Flugzeug. Also an der Grenze nochmal auf Papier dieselben Fragen beantwortet wie online und nochmal eine Gebühr bezahlt und natürlich nochmal Fingerabdrücke abgegeben und dem Beamten versichert, dass ich die USA auf jeden Fall bald wieder verlassen werde. Dann war die Wiedereinreise auch kein Problem mehr.

Vancouver an sich ist eigentlich echt ganz schön, wäre da nicht der Regen gewesen. Am zweiten Tag hat es ohne Pause geregnet, also habe ich den Tag zum großen Teil in irgendwelchen Cafés verbracht und ein bisschen mein weiteres Leben organisiert. Auch Kai, mein Couchsurfing-Host in Vancouver hat mir eine Karte gemalt, aber vieles davon, wie etwa die ganzen Strände und Parks, war bei dem Wetter dann doch eher unbrauchbar. Aber auch bei meinem zweiten Mal Couchsurfing hat alles super geklappt.

Auffälligster Trend in Vancouver: Urban Gardening. Überall in der Stadt sieht man öffentliche Gartenbeete und auch Kai, mein Host, hat einen eigenen Garten irgendwo in der Stadt und lernt gerade, wie man den richtig pflegt.

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Vierte Station: Seattle, zum Zweiten

Weil ich während meines Besuchs in Seattle keine Mitfahrgelegenheit Richtung Olympic National Park gefunden hatte, habe ich das ausgelassen. Da ich aber von Vancouver aus auch keine Mitfahrgelegenheit zu meinem nächsten Ziel (Yellowstone bzw. diese Richtung) finde, beschließe ich wieder nach Seattle zurückzufahren und frage Mike und Matt, ob sie Zeit und Lust hätten, mit mir zum Olympic National Park zu fahren, was wir am Sonntag dann auch gemacht haben. Und weil mein neuer Couchsurfing-Host für Seattle sein Angebot plötzlich zurückzieht und ich ohne Schlafplatz dastehe, bieten mir die beiden auch an, zwei weitere Nächte bei ihnen zu schlafen, was ich dankend annehme.

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Mike ist selbstständiger Fluglehrer und lädt mich für Samstag auch noch zu einem Rundflug ein. Wir fliegen zuerst von Seattle nach Tacoma zum Essen, wo wir mit dem Flugzeug direkt vor dem Restaurant parken, und danach wieder zurück nach Downtown Seattle zum Sightseeing. Außerdem lässt mich Mike auch selber fliegen. Schon ein cooles Gefühl ;-)

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Fünfte Station: Olympic National Park

Ein Arbeitskollege vom Goethe-Institut hatte mir vom Olympic National Park erzählt und gemeint, dass es dort einen Regenwald gebe. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe Mike gefragt, ob er schon mal da war und ob sich das lohnt. Er konnte mir auch keine genauere Auskunft geben, weil er noch nie da war, meinte aber, dass er dort auch mal hin möchte. Also sind wir gemeinsam dort hingefahren.

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4 Stunden Hinfahrt, 4 Stunden Rückfahrt. Aber es hat sich durchaus gelohnt. Wir waren in einem Regenwald. [Die Passage mit dem Elch habe ich gelöscht, das war inhaltlich Schwachsinn. Man lernt ja nie aus :D]

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Auf dem Weg zur sechsten Station: Salt Lake City

Sechste Station auf meinem Trip wird Salt Lake City sein. Im Moment sitze ich wieder im Greyhound-Bus (20 Stunden Fahrzeit...), weil ich leider keine Mitfahrgelegenheit gefunden habe, und schreibe dort gerade diesen Eintrag. Wie es danach weitergeht, weiß ich noch nicht. Ich bin sehr spontan unterwegs ;-) Aber ich halte Euch auf dem Laufenden.

erstellt am 12.07.2016

bearbeitet am 23.07.2016

Bye, bye, Mickey...

Abschied!

Am 30. Juni war der wohl traurigste Tag meines Lebens. Ich musste mich von Mickey trennen. (Okay, vielleicht sollte ich hier erwähnen, dass das Ironie ist, falls Mickey zufällig Mal auf meinen Blog stößt. Denn mit ihrem feinen Spürsinn würde sie nicht einmal diesen Satz als Ironie erkennen…). Jedenfalls musste ich ausziehen, weil mein Vertrag ausgelaufen war. Ich hatte für den Abend des 1. Juli eine Mitfahrgelegenheit nach Portland gefunden, deswegen habe ich gefragt, ob ich die eine Nacht länger bleiben kann. Wurde aufgrund des frostigen Verhältnisses aber abgelehnt. Danke übrigens an dieser Stelle nochmal an Cyril für die Übernachtungsmöglichkeit!

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Weil mir Mickey aber dennoch etwas Gutes tun möchte, schreibt sie mir am 29. Juni eine Mail und meint, dass ich einen Teil meiner Kaution am 30. Juni beim Auszug erhalten werde, damit ich das Geld für meine Reise verwenden kann. Eigentlich ja eine schöne Idee, auch wenn ich nie danach gefragt hatte, das Geld früher zu bekommen. Ich hatte gefragt, ob ich die Kaution in Bar zurückbekommen kann - wie ich sie auch bezahlt hatte - aber Mickey bestand für die Rückzahlung auf einen Scheck. Aber gut, jetzt immerhin einen Teil in Bar, das ist ja schon mal nicht schlecht, dachte ich.

Als ich am Abend des 29. Juni nach Hause komme, sagt mir Mickey, dass sie das Geld bereits habe. Als ich frage, ob ich es bereits heute bekomme, lehnt sie aber ab. Nein, das sei nicht möglich. Erst morgen wenn ich gehe. Am nächsten Tag, meinem letzten Arbeitstag, schreibt mir Mickey dann gegen 13 Uhr eine Mail, dass sie gegen 14 Uhr gehe und erst ab 21 Uhr wieder zuhause sein werde, um mir das Geld zu geben. Also warte ich am Abend auf sie. Aber sie kommt nicht. Nicht um 21 Uhr, nicht bis um 22 Uhr, als ich das Haus verlasse, weil ich ja bei einem Freund schlafen muss und dort nicht mitten in der Nacht ankommen kann, sondern erst irgendwann nach 23 Uhr, als ich schon lange weg bin.

Bildet euch eure eigene Meinung dazu. Jedenfalls bin ich jetzt raus aus der Wohnung. Und Mickey ist vermutlich gerade dabei, die Wohnung mit Weihrauch von meiner negativen Energie zu säubern, das hat sie jedenfalls Carmina, meiner (jetzt Ex-)Mitbewohnerin, erzählt (Und das ist jetzt übrigens kein Scherz!). Leider ist Carmina gerade nicht zu Hause, sodass ich nicht erfahren werde, wie dieses Ritual abläuft :D

Die Double- und Tripe Time Rule

Weil mir im Greyhound-Bus gerade langweilig ist, hier noch eine weitere lustige Geschichte von Mickey: Es geht um die "Triple Time Rule", von Mickey immer im Haushaltsbuch mit "TTR" (bzw. "DTR" für "Double Time Rule") vermerkt, immer dann, wenn Carmina und ich schwere Verbrechen begangen haben. Dann steht im Haushaltsbuch zum Beispiel: "Wipe counters TTR - 3m" oder "Put bathroom in order again TTR - 3m; Martin’s dishes TTR - 9m". Allerdings hat Mickey mir nie erklärt, für was diese Abkürzungen eigentlich stehen.

Als ich wieder einmal im Haushaltbuch darüber stolpere und mich frage, was das ist, kommentiere ich, was das bedeuten solle. Mickey antwortet erst einmal nicht. Also frage ich beim nächsten Mal nochmal nach: "What does ‘DTR’ and ‘TTR’ mean?". Anstatt die Abkürzung einfach auszuschreiben antwortet Mickey "It is in your move in information sheet". Okay, ich schaue nach. Aber da steht das leider nicht.

Als "TTR" wieder einmal im Haushaltsbuch steht, gehe ich zu Mickey und frage sie direkt, was das bedeuten soll. Es ist kurz vor Mitternacht, aber ich sehe darin kein Problem, weil Mickey generell immer nachts noch wach im Wohnzimmer sitzt und auch um 1 Uhr nachts an meiner Zimmertür klopft wenn sie irgendwas braucht. Mickey sieht dabei aber sehr wohl ein Problem und antwortet: "I’m not in the mood to discuss household things with you at midnight.". "Okay, dann eben morgen", antworte ich. Mickey antwortet, morgen sei schlecht, wir müssten dafür einen Termin ausmachen. Kurze Erinnerung: Ich wollte lediglich wissen, was "TTR" und "DTR" bedeuten. Also frage ich Mickey, wann sie denn Zeit habe, mir das zu erklären. Antwort: Das könne sie jetzt nicht sagen, um Mitternacht habe sie ihren Kalender wirklich nicht mehr im Kopf, ich solle ihr eine Email schreiben. Außerdem hieße das "Triple Time Rule" und es sei allgemein bekannt, was das bedeute. Mehr könne sie jetzt aber wirklich nicht sagen.

Also gehe ich in mein Zimmer und schreibe ihr eine Email: "Dear Michelle, As you told me some minutes ago, I’m hereby asking for an appointment when you could show me where I can find "TTR" in the contract. You told me now that it should mean "triple time rule", but I can’t find neither TTR nor information about a "triple time rule" in my contract. Please tell me when you have time to show me the passage in my contract. Best regards, Martin".

Obwohl Mickey keine Zeit oder Lust hat, sich um Mitternacht mit dieser Materie zu beschäftigen, erhalte ich zwei Minuten später mit dem Betreff "correction" folgende Antwort: "Martin, It is not in there. Though I am sure it was and do not know what happened. It is a general household policy. Not all the household policies are going to be in the contract. The contract would be a book in that case. Triple time rule is when a roommate has to clean up another roommate's mess. The roommate get triple credit for the time they spend and when it is known who made the mess, it is deducted from their time. TTR is reserved for situations where it feels as though the roommate is very disrespectful to the smooth running of the household or other roommates. That can come about in one horrendous incident, or it can be cumulative in a general low key frequent or constant attitude of disrespect. Sometimes it is both. It is a consequence built into the system. Double time rule is the same, but it is more for minor inconveniences and does not involve feelings that the roommate is not showing respect. Michelle".

Ich antworte: "Dear Michelle, where can I find more information about the general household policies DTR and TTR. I never heard about that and I would willingly learn more about it. Is it a written law? Or can you mention me some sources on the internet, where it is explained more detailed? Best regards, Martin". Mickey antwortet zurück: "It has existed for about 5 years. Originally it would have been in the chore book at that time. It has been used since that time."

Die Argumentation wird immer geiler, deshalb bohre ich weiter nach: "So (only) you constituted that rule, right? Have I understood that correct? Was there a possibility that I could have seen it before you told me today, because I think I never saw the chore book of 2011…? Best regards, Martin". Antwort von Mickey: "I am not sure, if is in there other times since you moved in. I don't remember the details of how we came to have that policy. 5 yrs. was a rough guess, as it is not something I made even the smallest effort to track. M".

Ich antworte: "Okay, please note that I have never heard or read about that rule before and in fact I never signed that as a part of my contract. Best regards, Martin". Mickey: "Again, it is a household policy. Does not matter if it is in the contract. I have nothing more to say on this matter. M".

Ich: "If it is a household policy, I should have had the possibility to hear or read about it before, otherwise it doesn’t make sense. And if it is not a communal policy but a rule only you (or maybe you with some of your roommates) constituted and never wrote it down, I couldn’t know that. So I don’t have to follow these rule. Best regards, Martin". Mickey: "We wrote it down at the time and have used it ever since. Fin". Ich: "That is fine for you, but doesn’t change anything. Best regards, Martin".

Okay, die Busfahrt dauert noch an, also noch ein paar

Fun Facts über Mickey:

Und zum Schluss gibt es noch ein paar schicke Bilder aus meiner Ex-Wohnung. Leider hat sich keine Gelegenheit für ein Abschiedsfoto mit mir und Mickey ergeben :D

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erstellt am 06.07.2016

Roadtrip - Part III

Stress...

Hallo Leute! Mit etwas Verzögerung gibt es nun den dritten Teil von meinem Roadtrip. Mit dem Bloggen bin ich gerade etwas in Verzug. Eigentlich bin ich nämlich schon auf der nächsten Reise und befinde mich gerade in Portland, Oregon. Und inzwischen habe ich mich auch von Mickey getrennt, wo es auch noch ein paar schöne Geschichten zu erzählen gäbe. Und mein Praktikum ist auch fertig, da wollte ich eigentlich auch noch einen Bericht schreiben. Und überhaupt habe ich noch mindestens 10 Themen, über die ich bloggen wollte. Stress! Ich bräuchte eine Sekretärin...

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Tag 10: Las Vegas - Death Valley NP

Zehnter Tag: Wir fahren vom heißen Las Vegas ins noch heißere Death Valley. Temperatur bei Badwater Basin, dem tieften Punkt Nordamerikas: 125° F (52° C). Wir bewegen uns nur für kurze Stops aus dem Auto, sind aber danach trotzdem verbrannt wie ein ins Feuer gefallenes Steak.

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Tag 11: Death Valley NP- Mono Lake - Bodie City - Walker

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Elfter Tag: Weiterfahrt zum Mono Lake. Auf knapp 2000 Metern Höhe herrschen wieder angenehmere Temperaturen. Der See mit den Salzsäulen ist ganz schön, der Strand aber nicht so gemütlich. Dann weiter nach Bodie, einer Stadt, die nach dem Goldrausch zur Geisterstadt wurde. Western-Stimmung ;-)

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Tag 12: Walker - Yosemite NP- Modesto

Zwölfter Tag: Weil Wochenende ist und Ferienzeit sind die Preise für Unterkünfte in und um Yosemite für uns unbezahlbar. Deswegen übernachten wir in Walker und Modesto. Auch streckentechnisch haben wir an diesem Tag etwas Pech: Erst Stau wegen eines Waldbrands, an dem wir dann direkt vorbeifahren. Dann Stau am Eingang von Yosemite. Und dann nochmal Stau im Yosemite Village wegen eines Unfalls. Nix geht mehr. Statt eines entspannten Tags im Valley verbringen wir also doch relativ viel Zeit im Auto.

Es reicht aber immerhin noch, um zu den Lower Yosemite Fall zu laufen, dort ein wenig rumzuklettern und im erfrischend kalten Wasser zu baden. Weil wir schon zum zweiten Mal in Yosemite sind, mache ich nicht mehr so viele Bilder. Wer mehr über Yosemite lesen und sehen möchte, kann das hier tun.

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Tag 13: Modesto - Fremont - San Francisco

Dreizehnter Tag: Heimfahrt. Ende. Aus. Vorbei.

erstellt am 03.07.2016

Roadtrip - Part II

Mehr Urlaubsbilder

Heute: Roadtrip - Part II. Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, kann das direkt unter diesem Post oder hier tun.

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Tag 5: Los Angeles - San Diego - Sea World

Fünfter Tag: Aufbruch nach San Diego. Dort besuch im Sea World. Die Killerwal-Show war gut, die Delfin-Show aber noch besser. Mit den Universal Studios konnte das aber alles leider nicht so ganz mithalten, vor allem weil außer den beiden Shows nicht so viel spektakuläres dabei war.

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Tag 6: San Diego - Joshua Tree NP

Sechster Tag: Weiterfahrt von San Diego zum Joshua Tree National Park. Am Visitor Center Joshua Trees gekauft und einen Stempel für meinen "National Park Passport" abgeholt, den mir Sophoan, unser Reise-Experte aus dem Goethe-Institut, empfohlen hat.

Was ursprünglich nur als Zwischenstation für die lange Strecke zum Grand Canyon geplant war, erweist sich bisher als mein absoutes Highlight des Roadtrips: Eine grandiose Wüstenlandschaft, ein bisschen Klettern bei den Jumbo Rocks und zur Belohnung eine tolle Aussicht beim Sonnenuntergang. Aber seht selbst:

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Tag 7: Joshua Tree NP - Grand Canyon NP

Siebter Tag: Die längste Strecke unseres Roadtrips. Vom Joshua Tree National Park zum Grand Canyon (ebenfalls National Park). Gegen Joshua Tree wirkt der Grand Canyon aber nicht so richtig. Unseren geplanten Tagestrip nach unten zum Colorado River für den nächsten Tag streichen wir, weil es kein Tagestrip ist, sondern ein Zweitagestrip (Recherche-Fail :D). Außerdem ist es zum Wandern etwas zu heiß für unseren Geschmack. Deswegen nur Stempel am Visitor Center abgeholt und kurzes Fotoshooting am Canyon. Fazit: überbewertet.

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Tag 8: Grand Canyon Caverns - Hoover Dam - Las Vegas

Achter Tag: Statt unserer geplanten Grand Canyon Tageswanderung beschließen wir, eine Tour in den Grand Canyon Caverns zu machen. Wir und drei andere Menschen klettern mit unserem Guide Lawrence (der mit uns seine erste eigene Tour als Guide gut gemeistert hat) in die neu entdeckten Ecken der Höhle. Bisschen klettern, bisschen krabbeln, bisschen eng. Aber geil :D

Da ich keine Lust hatte, meine Kamera mitzunehmen gibt es (noch) keine Bilder von der Höhle. Wenn die freundliche Frau aus unserer Gruppe, die fleißig mit ihrem Smartphone fotografiert hat, es schafft, die Bilder zu schicken, reiche ich vielleicht noch Bilder nach. Mal schauen.

Da wir keine 800 $ für die Suite in den Höhlen parat hatten, Abends weiterfahrt zum Hoover Dam. Ganz nett dort, aber etwas zu heiß. Dann nach Las Vegas.

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Tag 9: Las Vegas

Neunter Tag: Las Vegas. Die Themenhotels sind cool. Wir beginnen im "Paris Las Vegas" (gutes Casino, wegen Gewinnchancen und so...), ziehen dann weiter ins "Bellagio", das Ding mit den Wasserfontänen (schlechtes Casino, weil Mindesteinsatz zu hoch), dann zum "Caesars Palace" (schlechtes Casino, weil Mindesteinsatz zu hoch) und dann weiter ins Casino von unserem Hotel, dem "Circus Circus" (ebenfalls Mindesteinsatz zu hoch, aber irgendwo muss man ja sein Geld verzocken Glück versuchen).

Bilanz: Nichts gewonnen, nichts verloren. Also ich. Äh, Thomas, wie war das nochmal bei dir? :D

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Dritter und letzter Teil folgt...

erstellt am 25.06.2016

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